In welche SELBSTBETRACHTUNGSGRUPPE du gehörst, verraten die Antworten auf folgende Fragen:
1 Weil es sich so ergeben hat, warst du gestern mit einer/m Kollegen/in nach der Arbeit noch Bier trinken. Am nächsten Tag steht ein Strauß mit einer Grußkarte »Vielen Dank« auf deinem Schreibtisch. Du denkst …
a) Krass, die/der ist ja total in mich verschossen. Hab ich aber immer schon geahnt.
b) Warum ausgerechnet Nelken? Haben Nelken nicht was mit Tod zu tun? Was will sie/er damit sagen? Oder sind es gar keine Nelken?
c) Wie bekomme ich denn die Blumen jetzt nach Hause, ich bin doch mit dem Fahrrad da.
d) Mist, die/der hat bestimmt Mitleid, weil ich gestern die ganze Zeit von meiner Einsamkeit erzählt habe.
2 Deine Schulzeit …
a) … war der Hammer. Jeden Nachmittag frei, jedes Wochenende Party und jeden Monat eine neue Beziehung.
b) … war ein wenig kompliziert. Viele Mitschüler hielten dich für arrogant, dabei warst du im Grunde nur schüchtern, und die Coolness war nichts weiter als eine Fassade deiner Unsicherheit.
c) … war ganz okay. Bis auf die fiese Kuh, die du in Chemie hattest, die wollte dich fertigmachen.
d) … war hart. Zum Glück hattest du einen besten Freund, auf den du dich verlassen konntest. Aber manchmal denkst du noch heute, dass der auch nur deine Hausaufgaben abschreiben wollte.
3 Wie nennen dich deine Eltern?
a) »Unsere Prinzessin« / »Unser Sohnemann«.
b) Bei meinem Vornamen – aber im Herzen bin ich ihr »Nudelchen«.
c) Keine Ahnung, ich höre nie hin, wenn die quatschen.
d) »Menschenskind!« oder »Herrgottnochmal!«.
4 Was ist dein Lieblingskleidungsstück?
a) Da hab ich eine Menge, vorwiegend eng anliegende Sachen.
b) Wenn ich jetzt sage »Schal«, dann denken wieder alle: Ah, so `n Kopftyp mit SPD-Faible. Ich lasse mich nur ungern in Schubladen stecken.
c) Jeans – und obenrum das, was im Schrank gerade obenauf liegt.
d) Ich mochte meinen Norwegerpulli immer gerne – aber in letzter Zeit schauen mich die Leute seltsam an, wenn ich ihn trage.
5 Einer deiner besten Freunde hat dir einmal sehr betrunken gesagt, was ihm an dir alles nicht passt. Heute …
a) … redest du immer noch kein Wort mehr mit ihm.
b) … weiß ich, dass das im Grunde nur ein stummer Schrei nach Aufmerksamkeit war, weil er selbst in einer schwierigen Phase steckte.
c) … Abend treffen wir uns zum wöchentlichen Kinobesuch. Wieso?
d) … bin ich ihm dankbar. Normal sind die Leute immer so unehrlich.
Auflösung:
Überwiegend Antwort a) – Du bist die/der Selbst überschätzer/in
Macken? Haben in deinen Augen nur die anderen. Du selbst hast allenfalls Vorzüge oder sogar »hammermäßige Assets« – um deinen Humor beneiden dich ebenso viele wie um das lässige Auftreten und die Wortgewandtheit. Denkst du zumindest. Denn wenn du feststellst, dass alle außer dir eine Einladung zu dieser spektakulären Hochzeit bekommen haben – gehst du felsenfest davon aus, dass du nicht absichtlich übersehen wurdest, sondern die Post wieder mal einen großen Fehler gemacht hat. Du gehst dann trotzdem hin – isst sehr viel und amüsierst dich prächtig.
Überwiegend Antwort b) – Du bist die/der Hobbypsychologe/in
Wenn es etwas gibt, womit du dich nicht abfinden kannst, dann die Tatsache, dass manche Menschen so sind und manche eben so. Dass die einen immer alles sofort aufräumen und die anderen es liegenlassen, »bis es sich lohnt«. Dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Arten haben, einen Doppelkeks mit Schokolade zu verzehren. Für dich muss alles einen Grund, eine tiefenpsychologische Erklärung haben. Ob diese »Das hast du von deiner Mutter« lautet oder »Das ist diese Scheu in dir, dich festzulegen … ich spüre da etwas Rastloses«, ist dann auch schon egal.
Überwiegend Antwort c) – Du bist die/der Gleichgültige
»Ich bin rund – na und!« könnte auf deinem T-Shirt stehen. Nur, dass du gar nicht so wahnsinnig dick bist – von deinem Fell mal abgesehen. Dir ist es egal, ob andere Leute manchmal die Stirn runzeln, wenn du zu einem riesigen Latte macchiato noch ein Glas Wasser bestellst »wegen der Dehydrierung « oder du jedes Telefonat mit »Bingo-Bongo!« beendest. Du bist, wie du bist, und wem das nicht passt, dem kannst du auch nicht helfen. Das ist einerseits gut, weil du es auch mit den Macken der anderen nicht so genau nimmst – andererseits schlecht, weil es dich nicht mal kümmerte, als dein Partner sich aus Gram über deine Wurschtigkeit in die Arme eines anderen flüchtete. »C`est la vie!«, denkst du nur. Oder eben: »Bingo-Bongo!«
Überwiegend Antwort d) – Du bist die/der Dauerzweifler/in
Wenn du von einer Party nach Hause kommst, fällst du nicht wie die meisten anderen Menschen betrunken und müde ins Bett – für dich geht die Arbeit dann erst richtig los. »War es doof, mir beim DJ das Lied zu wünschen? Der denkt jetzt, ich halte ihn für inkompetent … Und in dem Gespräch mit Melanie hätte ich vielleicht weniger gehässig sein sollen, die ist doch frisch getrennt … Hoffentlich habe ich nicht wieder andauernd >geil< gesagt, das ist so ein blödes Wort …« So geht das bis zum Morgengrauen, erst wenn du jede Facette deines Verhaltens genau hinterfragt und abgewogen hast, kannst du zufrieden einschlummern.
Text: Christoph Koch
Erschienen in: NEON
Sehr interessanter Test – nur einige Antworten hätten in meinem Fall anders lauten müssen, dennoch kam das raus wie ich auch bin, empfinde. War eigentlich auf der Suche nach einem Test für meinen Sohn – nun habe ich den Test für mich gemacht – interessant.