In der Reihe “Mein Medien-Menü” stellen interessante Menschen ihre Lese-, Seh- und Hörgewohnheiten vor. Ihre Lieblingsautoren, die wichtigsten Webseiten, tollsten Magazine, Zeitungen und Radiosendungen – aber auch nützliche Apps und Werkzeuge, um in der immer größeren Menge von Informationen, den Überblick zu behalten und Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Jeden Montag also ein neues Medien-Menü. Diese Woche: Timm Klotzek, Chefredakteur des SZ-Magazins.
Einen Fernseher haben wir zuhause nicht, Radio höre ich auf dem Weg zur Arbeit und zurück (B5-aktuell, Deutschlandradio), bleibt also vor allem das Lesen. Was, das hängt zunehmend davon ab, was ich dafür in die Hände bekomme – Smartphone, Tablett oder Papier, der jeweilige Medienkonsum überschneidet sich so gut wie gar nicht.
Auf dem Smartphone sind es vor allem Twitter-Empfehlungen, ich habe durch mühsames Ausprobieren ein gutes Dutzend Menschen gefunden, deren Links ich blind folgen mag und die mich wenigstens ein bisschen aus meinem engstirnigen konservativem Medienkonsum locken. Auch für den ersten Überblick am Morgen taugt Twitter mir als Leitmedium am besten, Facebook verkalkt gerade leider, Katja Kullmann hat es neulich ganz gut beschrieben – auf Facebook.
Auf dem Tablett sind es die amerikanischen Magazine deren Papier-Lieferung nach Europa ich nicht abwarten mag und, via Flipboard, die bildlastigen Web-Geschichten.
Auf Papier, zumindest durchblättern noch am Erscheinungstag: Die SZ, den Spiegel, die Zeit, das Zeit-Magazin, den Economist. Sonntagszeitungen: Nein danke.
Wenn ich mich auf einen einzigen Journalisten beschränken müsste als Leser: Nils Minkmar.
Übers Wochenende trage ich ganz altmodisch eine große Kiste Magazine nach Hause. Wired, Annabelle, die englischen Supplements, Monopol, Fotomagazine, Servus, Brigitte, AD, alles. Würde ich was davon privat abonnieren? Nix, die totale Fragmentierung in Autoren, Themen, Detailinteressen… halt, doch, den Einrichtungs-Porno „World of Interiors“, das bleibt aber bitte unter uns.
Auf Reisen lese ich sehr gerne die App der Süddeutschen Zeitung. Das Tagesanzeiger-Magazin. Das FAZ-Feuilleton. Und wieder viel mehr Bücher. Okay, das war geschwindelt, ich kaufe wieder viel mehr Bücher. Aber das ist schon mal ein Anfang.
Timm Klotzek, 39, war Redaktionsleiter des jetzt-magazins, Chefredakteur von NEON und NIDO und leitet nun, gemeinsam mit Michael Ebert, das SZ-Magazin.
Text: Timm Klotzek
Foto: Julian Baumann für SZ-Magazin
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Vielen Dank an “The Atlantic Wire” für das wundervolle Format (dort heißt es “What I Read”). Wer Vorschläge hat, wer in dieser wöchentlichen Rubrik auch einmal zu Wort kommen und seine Lieblingsmedien vorstellen und empfehlen sollte, kann mir gerne schreiben.
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