Nach ihrem phänomenalen Erfolg mit der Band Wir Sind Helden ist Sängerin Judith Holofernes jetzt solo unterwegs. Und folgende Ding hat sie vom Leben gelernt:
»Gar nichts tun – also zum Beispiel einfach nur sitzen und gucken – ist unfassbar schwer. Dabei wäre es oft das Allerwichtigste.«
»Je klüger jemand ist, der in der Werbung arbeitet, desto unglücklicher ist er.«
»Im Tourbus ist es hinten immer am kältesten. Wer leicht friert, sollte also besser eine der vorderen Kojen nehmen.«
»›Touristen raus!‹ ist kein bisschen besser als ›Ausländer raus!‹. Berlins Problem sind nicht die Touristen, Berlins Problem sind die Spekulanten.«
»Manche Menschen sind so doof, dass es raschelt, wenn sie den Kopf bewegen – und machen trotzdem ein Abi mit 1,2.«
»Die ›Bild‹-Zeitung nutzt es nicht nur auf verabscheuungswürdige und menschenverachtende Art und Weise aus, wenn Menschen in einer Position der Schwäche sind – sondern sie macht auch Politik, indem sie Angst und Neid schürt.«
»Durch den völligen Zusammenbruch der Musikindustrie ist jetzt der Punkt erreicht, wo es keine festen Regeln mehr gibt, nach denen man vorzugehen hat. Bisschen gruselig, aber auch spannend.«
»Mit dem Apple-Programm Garage-Band kann wirklich jeder Depp Musik machen – die Schlagzeugsounds klingen sogar besser als die von der Profisoftware Logic.«
»Als Straßenmusiker sollte man sich unter Arkaden stellen. Da hat man es nicht nur trocken, sondern meistens auch eine sehr gute Akustik.«
Judith Holofernes, 37, veröffentlichte mit Wir sind Helden vier erfolgreiche Alben. Seit 2012 pausiert die Band. Jetzt erscheint Holofernes‘ Soloalbum »Ein leichtes Schwert« (am 7. Februar 2014 bei Four Music). Mehr Information auf judithholofernes.com
Interview: Christoph Koch
Foto: Marco Sensche
Erschienen in: NEON 3/14