Die Kunden sagen: Ja. Mehr als 10 000 wurden im Rahmen der Studie „Erfolgsfaktoren im E-Commerce“ des E-Commerce Center (ECC) am Kölner Institut für Handelsforschung zu ihren Erfahrungen mit mehr als 100 verschiedenen Shopanbietern befragt. Sie sollten vom Design und dem Bedienkomfort der Website über Größe und Preis-Leistungs-Verhältnis des Sortiments bis zu Service und Lieferung alles bewerten – und gleichzeitig angeben, welche dieser Faktoren ihnen wie wichtig sind (siehe Kasten). Zum vierten Mal haben die unabhängigen Experten eine solche Studie erhoben. Dieses Jahr liegen zum ersten Mal zwei Familienunternehmen ganz vorn: auf Platz zwei die im Ruhrgebiet ansässige Parfümerie Pieper, die vor allem durch ein übersichtliches Design, sehr gute Bedienbarkeit und maximale Transparenz in Sachen Lieferung und Versand punkten konnte. Und mit 83,5 Punkten im Online-Shop-Index an der Spitze: das Musikhaus Thomann in Treppendorf.
„Servus, ich bin der Hans“, grüßt Hans Thomann, gelernter Blechblasinstrumentenbauer. 52 Jahre alt, Jeans und Bürstenhaarschnitt, fester Händedruck. Ihn ehrt die Auszeichnung: „Unsere Kunden sind das Wichtigste für uns – und wenn sich das in einer solchen Platzierung niederschlägt, dann freut mich das riesig.“ Dabei ist es bei Weitem nicht die erste Anerkennung dieser Art: „Bayerns Best 50“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. „Versender des Jahres“ des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel. Der „European E-Commerce Award“. Hans Thomann hat aus dem kleinen Ladengeschäft seines Vaters einen globalen Player gemacht – und das Internet hat ihm dabei geholfen.
1954 verkaufte Hans Thomann senior in Treppendorf seine erste Trompete, im Wohnhaus des elterlichen Bauernhofs. Vorher war er als Wandermusiker mit einem Zirkus unterwegs gewesen, nun wurde er sesshaft. In den Sechziger- und Siebzigerjahren verwandelte er den Hof mehr und mehr in eine Ausstellungsfläche für Musikinstrumente. In der Scheune wurden Lichtanlagen vorgeführt, im Kinderzimmer die Buchhaltung erledigt. Und immer wenn Geld da war, erweiterte der Senior das Haus der Familie um einen Anbau hier oder ein zusätzliches Zimmer dort.