Revolution? Oder Hype? Eine Reihe über Konzepte, die in aller Munde sind.
Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) besteht aus Objekten, die durch Sensoren, Antennen und Software verbunden sind und miteinander kommunizieren. Die Idee: Digitale Informationen werden nicht länger nur von Menschen erzeugt – die zum Beispiel eine E-Mail schreiben oder ein Foto machen –, sondern von Dingen. Dazu zählt zum Beispiel der Google-Thermostat „Nest“, der mit dem Smartphone seines Besitzers verbunden ist und weiß, wann dieser nach Hause kommt, und rechtzeitig die Heizung einschaltet. Der schon fast sprichwörtlich gewordene Kühlschrank, der selbstständig Milch nachbestellt, wenn seine Sensoren registrieren, dass diese aufgebraucht ist, dient seit Jahren sowohl als Paradebeispiel für die IoT-Enthusiasten wie als Zielscheibe für die Spötter. In der Wirtschaft ist das Thema vor allem in der Logistik und der Materialfluss-Steuerung relevant. Mit Sensoren ausgestattete Pakete, Paletten und Behälter „wissen“ selbst, wo sie sind und hinmüssen und suchen sich – ähnlich einem Datenpaket im Internet – selbst den bestmöglichen Weg. Das soll massive Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen bringen.
Wer hat’s erfunden?
Geprägt wurde der Begriff von dem Briten Kevin Ashton. Er war Ende der Neunzigerjahre im Marketing von Procter & Gamble (P&G) tätig und genervt davon, wie lange es dauerte, bis ausverkaufte Produkte in Supermarkt- und Drogerieregalen nachgefüllt wurden. Auf der Suche nach einer Lösung stieß er auf die sogenannte Radio-Frequency-Identification-Technik (RFID). Diese war damals noch teuer und vergleichsweise klobig, sie ermöglichte es aber, so gut wie jedes physische Objekt mit einem kleinen, mit einer Antenne versehenen Chip auszustatten. Von diesem konnten Informationen über das Objekt, seine Eigenschaften, Seriennummer, Haltbarkeit oder Zielort ausgelesen werden.
1999, inzwischen geschäftsführender Direktor des Auto-ID Center – einem von P&G, Kraft, Wal-Mart, Unilever und zahlreichen anderen Handelsriesen finanzierten Ableger des Massachusetts Institute of Technology (MIT) – etablierte Ashton einen internationalen Standard für RFID-Chips und andere vergleichbare Sensoren. Den Begriff Internet of Things verwendete er das erste Mal bei einer Präsentation vor P&G-Managern, denen er die Bedeutung der RFID-Technik für die Logistik demonstrierte.
Wo stehen wir jetzt?
Weiterlesen bei brandeins.de …
Text: Christoph Koch
Erschienen in: brand eins