Was wäre, wenn … es einen digitalen Euro gäbe?

Written by on 14/02/2023 in brand eins with 0 Comments

Seit der Einführung des Euro-Bargeldes am 1. Januar 2002 hat die Europäische Zentralbank (EZB) kein so großes Projekt mehr in Angriff genommen: Im Oktober 2023 soll die Entscheidung fallen, ob bis 2026 ein digitaler Euro eingeführt wird. Der E-Euro wäre eine sogenannte Central Bank Digital Currency (CBDC), also eine digitale Zentralbankwährung. Was wäre, wenn Europa eine offizielle Digitalwährung bekäme?


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Eine CBDC ist die digitale Entsprechung von Bargeld. Dieses ist von der Zentralbank garantiert und ausfallsicher. Schon jetzt bewegen wir beim Onlinebanking digitales Geld hin und her. Solche Beträge, auch Buch- oder Giralgeld genannt, sind jedoch nichts weiter als ein Versprechen der Bank, sie auf Verlangen gegen Bargeld zu tauschen.

Der E-Euro hingegen würde das Bargeld als Währung ergänzen. „Wie mit Bargeld könnte man mit ihm jederzeit bezahlen“, schreibt Burkhard Balz, im Vorstand der Bundesbank für den digitalen Euro zuständig, auf deren Website. „Gespeichert werden könnte er dafür zum Beispiel in einem Wallet auf dem Smartphone.“

Eine CBDC ist für Zentralbanken reizvoll, denn sie bietet ihnen wieder mehr Kontrolle über das Währungssystem, für dessen Sicherheit und Stabilität sie verantwortlich sind. Je mehr Transaktionen über Privatunternehmen wie Apple und Google bis zu den großen Kreditkartenfirmen abgewickelt werden, umso weniger Einfluss haben die Zentralbanken. Dazu kommt, dass der digitale Euro billiger herzustellen wäre als Scheine und Münzen und – Datenschutz vorausgesetzt – auch fälschungssicherer. Zentralbanken könnten etwa als Folge einer Naturkatastrophe Hilfsbedürftigen schnell und mit wenig Aufwand Geld direkt in deren digitales Portemonnaie senden.

Auf den Bahamas schon Realität

Aus diesen Gründen beschäftigen sich rund 80 Zentralbanken weltweit mit solchen Währungen. Der US-Präsident Joe Biden lässt prüfen, ob die USA einen von der Zentralbank herausgegebenen Digital- Dollar einführen sollen. Schweden denkt über eine E-Krone nach und hat im Sommer 2021 ein Pilotprojekt begonnen. Auf den Bahamas wird mit dem sogenannten Sand Dollar bereits ebenso eine E-Währung erprobt wie in der östlichen Karibik unter dem Titel DCash. „Ein Vorteil einer CBDC wären Effizienzgewinne, vor allem im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr“, sagt Izabella Kaminska, die sich als Redakteurin der britischen »Financial Times« jahrelang mit Zentralbanken und Digitalwährungen beschäftigt hat. „In Europa hat der Euro an sich in dieser Hin- sicht schon vieles einfacher gemacht.“

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Text: Christoph Koch
Foto: rupixen.com auf Unsplash

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About the Author

About the Author: Christoph Koch ist Journalist (brand eins, GEO, NEON, Wired, GQ, SZ- und ZEIT-Magazin, Süddeutsche, etc.), Autor ("Ich bin dann mal offline" & "Digitale Balance" & "Was, wäre wenn ...?") sowie Moderator und Vortragsredner. Auf Twitter als @christophkoch unterwegs, bei Mastodon @christophkoch@masto.ai .

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